Letzte Woche wollte ich im Zuge meiner #oneweekvegan Challenge mal ausprobieren, wie es so ist sich wirklich ganz vegan zu ernähren. Nachdem ich seit April diesen Jahres vegetarisch bin, war’s für mich einfach interessant einmal zu testen, wie das so ist. Ich hab‘ mich dazu entschlossen Vegetarierin zu werden, weil ich erstens schon seit geraumer Zeit weiß, dass meinem Körper das Fleisch einfach nicht sonderlich gut tut und zweitens ich mich wegen meiner Recherchearbeiten für das Our Clean Journey Kochbuch mehr als je zuvor mit dem Thema „Fleisch und wo es eigentlich herkommt“ beschäftigt habe. Ich war teilweise angeekelt, erschrocken und einfach nur traurig. Viele mögen jetzt sagen, dass ich einfach blind durch’s Leben gegangen bin und mich doch darüber informieren hätte können und sollen, aber in meinem Leben sollen andere Themen dominieren, als nur Essen. Jedenfalls hab‘ ich dann beschlossen ab sofort auf Fleisch zu verzichten und ich muss sagen, ich hab’s bisher nicht bereut – außer das eine Mal als der Mister in Florenz neben mir ein Prosciutto Panini gegessen hat (und ich muss zugeben: Ich hab einmal abgebissen). Aber bis auf das, ist es mir wirklich nie schwer gefallen, irgendwo die fleischlose Variante zu essen. Ich liebe Gemüse und Obst, Tofu mag ich auch sehr gerne und es fühlt sich besser an zu wissen, dass für mein Essen kein Tier sterben musste. Wenn ich bei mir in Wien bin, dann koche ich eigentlich sehr viel selbst (wie ihr ja auch auf dem Blog oft sehen könnt ♡) und vor allem vegan, weil’s mir auch einfach schmeckt und ich das Gefühl habe, dass es mir gut tut. Aber hin und wieder esse ich Käse oder auch mal ein Ei (wenn ich weiß woher es kommt) und deshalb war es für mich einfach interessant mal zu sehen, wie es so ist, ganz ohne tierische Produkte auszukommen.
Und so war’s:
Anfangs ist es mir überhaupt nicht schwer gefallen, ich hätt‘ nur einmal, wie ich mir einen Coffee-To-Go gekauft habe, vergessen zu sagen, dass ich ihn mit Soja-Milch möchte. Ich hab‘ auch viel Sport gemacht und nie irgendwas negatives gespürt – wie gesagt, ich bin’s ja auch irgendwie gewohnt und hab‘ immer genug gegessen. Auch am Donnerstag, als ich die Überraschungsfeier für meinen Mister vorbereitet habe (ich habe nicht-vegangen Kuchen gebacken und nicht-vegane Makis gemacht!!) war’s gar kein Problem, weil ich es ja im Vorhinein wusste und deshalb auch eine vegane Speise gekocht hab‘, damit auch was essen konnte ;).
Schwierig wurde es erst als wir dann am Freitag Vormittag brunchen gingen. Wir waren im Cafe Aumann im 18. Bezirk – ein wirklich süßes Lokal, aber für Veganer etwas schwierig. Das Einzige, das ich essen konnte war ein Weckerl mit Hummus beziehungsweise Marmelade und das, obwohl ich eigentlich am liebsten Müsli oder Porridge frühstücke. Aber naja, man darf ja nicht zimperlich sein. Am Freitag ging’s dann nach Oberösterreich zu meinem Freund nach Hause. Da war es dann echt hart. Am Abend hab‘ ich tapfer durchgehalten, weil meine liebe Schwieger-Mama zufällig sowieso etwas Veganes gekocht hatte und ich dann hald noch trockenes Brot nachgestopft habe. Aber am Samstag wollt ich einfach nicht mehr. Ich wollte vor allem nicht diese Extrawürste für mich, denn ich hatte dooferweise vergessen mir veganes Joghurt beziehungsweise vegane Milch mitzunehmen und am Samstag war Feiertag. Ich wollte nicht bei jedem zweiten Ding zu meinen Schwiegereltern sagen, dass ich das nicht essen kann, weil es nicht vegan ist. Das wär einfach doof gewesen, weil ich’s ja auch nur für eine Woche gemacht hab‘. Ich akzeptiere und bewundere jeden Veganer und ich stell‘ mich auch immer gern darauf ein, wenn ich weiß jemand ist vegan. Aber mir wär’s an dem Wochenende einfach blöd vorgekommen, wenn ich dann etwas anderes hätte essen beziehungsweise kochen müssen.
Wenn ich ab sofort vegan wäre, wäre es natürlich anders gewesen, aber so hab‘ ich dann am Samstag beschlossen wieder „normal“ zu essen, ich weiß ein bisschen schwach, aber ich hätte einfach besser planen müssen und vielleicht früher Bescheid geben. So war’s einfach ein bisschen blöd. Ich glaube das is einfach auch ein bisschen das Ding beim Vegan sein, man muss schon ein bisschen voraus denken, beim Essen gehen und wenn man woanders hinfährt. Ich liebe veganes Essen und probiere total gerne aus. Irgenwann werd‘ ich’s sicher noch einmal ausprobieren und ich schließe auch nicht aus irgendwann einmal vegan zu leben, weil ich wirklich finde, dass wir unserer Umwelt mit unserer Ernährung oft nicht nur Gutes tun. Aber jetzt ist es für mich gut, so wie es ist. Jeder soll so essen wie er es für richtig hält und auf sich selbst schauen. Ich werde niemals dieser Vegetarier sein, der mit dem Finger auf andere zeigt, die Fleisch essen und genauso wenig würde ich das bei Veganern tun. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, man kann aufklären, aber sollte niemals versuchen seine Meinung jemand anderem aufzudrücken.
Damit verabschiede ich mich ins Wochenende :) Morgen kommt übrigens noch ein veganes Rezept aus meiner #oneweekvegan Woche online, also stay tuned ♡
xxx,
Sophie
6 Kommentare
Hallo! :)
Ich find diesen Artikel super! Vor allem, weil ich mich damit sehr gut identifizieren kann.
Ich bin auch seit Mai 2015 Vegetarierin, esse auch gern vegan, aber teilweise ist mir das einfach zu mühsam. Vorausdenken ist da so ’ne Sache.. ;) Aber für mich ist das im Moment ok.
Super Blog!
LG
Stefi
vielen dank :)
hihi na da haben wir ja fast gleichzeitig begonnen ;)
Ich bin Fleischesserin und habe letztes Jahr die Vegan for Fit Challenge gemacht. Bei der verzichtet man nicht nur auf tierische Produkte, sondern auch auf Weißmehl, Zucker und andere böse Stoffe. Das war natürlich nicht schwerer! Ich habe das ganze 2 Wochen lang durchgehalten.
Das verzichten fand ich nicht besonders schwer. Eher, dass die meisten Sachen mir nicht geschmeckt oder zu aufwendig waren. Ich habe dann angefangen jeden 3. Tag das gleiche zu essen. Was irgenddwie auch nicht gesund war, geschweige denn Spaß gemacht hatte.
Ich finde allgemein bei einer Ernährungsumstellung oder Diät darf man die ersten Wochen oder sogar Monate garnichts mehr mit Freunden außen unternehmen. Es gibt zu wenig gesundes essen oder man wird verführt :D Aber ohne auswärts Essen ist das Leben irgendwie auch ein kleines Stückchen langweiliger :)
ja da hast du recht, mit freunden mal in ein lokal gehen und auswärts essen ist einfach nett und gehört doch iwie dazu :)
Huhu!
Ja, das Gefühl immer eine ‚Extrawurst‘ zu brauchen, kenne ich. Das ist auch eine der wenigen Sachen, die mich an der veganen Ernährung stören. Zu meinen Eltern und Freunden nehme ich im Zweifelsfall selber was zu knabbern mit, obwohl sie alle so lieb sind und eigentlich immer ein bis zwei Kleinigkeiten für mich da haben.
Aber in Restaurants? Schwierig, wenn man nicht gerade in der Großstadt wohnt. Da muss man dann immer im voraus die Karte studieren und Daumen drücken, dass ein veganes Gericht angeboten wird…
Liebe Grüße!
Ja ich denke eh wie gesagt, wenn andere es wissen ist es sicher auch wieder etwas anderes, aber ich hab’s hald auch nicht wirklich kommuniziert ;)